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Ausflüge und Reisen

Ausflüge und Reisen sind ein ganz wichtiger Teil eines aktiven Lebens!

Mit einem hinterhältigen und rücksichtslosen Partner wie der MS ist dieser Teil meist aber doch irrsinnig schwer!

 Das erste mal, das wir uns dieser Herausforderung stellten, war sieben Jahre nach bekannt werden einer meiner größten Aufgaben, der ich mich stellen musste!

 

Es war die Reise an den Ort, an dem wir 1992 geheiratet haben und die wir bereits seit vielen Jahre planten um nach 25ig Jahren, wieder diesen Ort zu besuchen.

Bei unserer Planung haben wir aber nicht damit gerechnet, das zu unserem Reisegepäck ein Rollstuhl gehören würde und wir mit den Aufgaben, die mit so einem Teil verbunden sind, konfrontiert werden.

Das es am Schluchsee, im Hochschwarzwald, nicht einfach mit dem Rolli wird, war uns schon bewusst.

Besonders vor den Bergen hatten wir großen Respekt.

Bergab ist ja insgesamt noch ganz okay. Auch wenn die Hände vom Bremsen an den Greifreifen glühten, wenn man nicht gerade einen neuen Rekord aufstellen wollte. Ausserdem sollte mein Schatz auch keine all zu große Mühe haben mir zu folgen. Da es auf der anderen Seite wieder bergauf ging - und das war ohne ihre Hilfe nicht möglich.

Aber nicht nur das schwierige Profil der sehr schönen Gegend, sondern auch die Herausforderungen welche gesellschaftlich dort noch sehr massiv bestehen, hinderten mich oft an der Teilhabe.

 Dennoch war unsere erste große Reise mit den ungewöhnlichen Vorraussetzungen sehr schön und zugleich sehr lehrreich für zukünftige Vorhaben!

Ist das gemein
Ist das gemein
Leider war das Wetter oft ziemlich ungemütlich
Leider war das Wetter oft ziemlich ungemütlich
Nach wilder Offroadfahrt auf unbefestigten Waldwegen, bei ziemlich miesem Wetter, haben wir diesen Unterstand direkt am See erreicht
Nach wilder Offroadfahrt auf unbefestigten Waldwegen, bei ziemlich miesem Wetter, haben wir diesen Unterstand direkt am See erreicht
Diese viele Rumlatscherei. Endlich ausruhen!
Diese viele Rumlatscherei. Endlich ausruhen!
Leider sind die wenigsten Wege so schön befestigt, aber auch an dieser Stelle war wegen Treppen für die Überführung Schluss mit dem Rolli
Leider sind die wenigsten Wege so schön befestigt, aber auch an dieser Stelle war wegen Treppen für die Überführung Schluss mit dem Rolli

 Nachdem wir das erste mal das Abenteuer mit dem Rolli auf Reisen zu gehen hinter uns gelassen hatten, war bei uns die Lust auf weitere Abenteuer geweckt.

Gut, Spaziergänge und Tagesausflüge sind nun nicht das größte Abenteuer, wenn man das aber mit den aufgezwungenen Hilfsmitten macht, dann sieht das doch schon etwas anders aus.

 

 

 

Eine weitere Reise ging dann auch nicht in die Berge. Davon bin ich doch erst einmal geheilt. Es ist einfach viel zu anstrengend, wenn man nicht vorher ein halbes Jahr in der Muckibude war oder ein elektrisches Hilfsmittel hat.

 

Es ging genau entgegengesetzt, an die Nordsee. Genauer gesagt nach Wilhelmshaven.

Ich finde das Meer sowieso schöner als die Berge und diese Reise war eine sehr gute Entscheidung.

Zum einen ist das Land flach wie eine Flunder und man kommt mit dem Rolli fantastisch zurecht.

Es gibt Kilometer lange befestigte Wege am Meer; selbst behindertengerechte Toiletten und sogar mit Duschen gibt es alle paar Kilometer.

Alle Zugänge zu Restaurants und Geschäften sind ebenerdig und mit Rolli gut zu befahren.

So fühlt man sich viel mehr integriert und man hat bei seinen Aktivitäten so richtig Freude.

 

Die Stadt selber fand ich nicht ganz so toll, aber okay, das hat das Meer wieder wett gemacht. Aber auch die vielen Rollstuhl freundlichen Gegebenheiten, machen eine Reise in den Norden für uns sehr interessant!

Auch einige Tagesreisen, unter anderem nach Dresden, Halle, Leipzig, Berlin usw. haben wir bereits gemacht.

 Jede Stadt hat so ihren eigenen Charme aber auch ihre eigenen Herausforderungen, was die Beweglichkeit mit Rolli angeht.

 

 

Magdeburg war uns auch mal eine Reise wert, und auch wenn es nur ein Tagesausflug war, so war es doch etwas besonderes.

Die Stadt an der Elbe hat auf ihre Art, einen besonderen Eindruck hinterlassen.

Da ist die Elbe, die durch die Stadt fliest und an dessen Ufern sich sehr viel Leben getummelt hat.

Dann die Grüne Zitadelle, ein Hundertwasser Haus, über das ich lange Zeit einige Vorurteile hatte. Nachdem ich es aber nun mal in echt gesehen habe, war ich dann doch fasziniert. Nichts an diesem Gebäude ist korrekt so wie es oft erwartet wird. Alles ist ungleichförmig, nichts gerade und das ganze Gebäude ist schön bunt, genauso wie im wirklichen Leben!

Naja und dann natürlich der Dom, ein fantastisches Bauwerk. Um nur mal drei Dinge zu nennen. Diese Stadt hat aber auch noch viele sehr schöne kleine Dinge zu bieten.

Und auch mit dem Rolli bin ich dort gut zurecht gekommen.

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